Blitzlicht auf die Session 03 Lichtplanung: Normen, Richtlinien, Planungshürden

Zusammenfassung Session Normung

Sessions zu Normung und Richtlinien sind immer etwas schwieriger zu konsumieren als ein geschmeidiger Vortrag eines gut fotografierten Projektbeispiels. Die Referenten haben sich dieser Aufgabe aber erfolgreich gestellt.

Im ersten Vortrag gab Roman Jakobiak „Hinweise zu DIN EN 17037-2019-3 Tageslichtnutzung in Gebäuden“. 

In einer vergleichenden Untersuchung zeigte er wie sich bspw. die Anforderungen an Fenstergröße im Vergleich zu DIN 5034 verändert haben. Er gab unter anderem auch wertvolle Hinweise auf die eine oder andere fehlerhafte Übersetzung des englischen Originals ins die deutsche Sprache. In Kürze erscheint auch eine Stellungnahme der LiTG zur DIN EN 17037. Die anschließende Diskussion zeigte auch sehr schön den Zielkonflikt zwischen urbaner Dichte und dem Anspruch nach adäquater Tageslichtversorgung.  

Vito Walter zeigte in seinem Vortrag  „Lichtplanung für Gesundheit und Wohlbefinden“ Auszüge aus seiner Abschlussarbeit. in dieser hat er die für Planer in Deutschland gültigen Normen und Regelwerke zum Thema Licht in Beziehung zum WELL Building Standard V2 gesetzt. Eine Dank des LiTG Technik Team mögliche pontane Umfrage im Anschluss an den Vortrag, an der immerhin 80 Personen teilgenommen haben, zeigte, dass immerhin 5% den Well Building Standard schon angewendet haben aber auch, dass 58% bis zu diesem Vortrag nichts davon gehört haben. Lessons learned … :-)

„Schnelle zeitliche Lichtmodulationen: Zum technischen Stand der Flimmerbewertung“ lautete der Vortragstitel von Christoph Schierz. Er führte das Auditorium in die komplexe Materie ein und zeigte die Herleitung der beiden in der Ökodesignrichtlinie 2019/2020 genannten Werte. Die Unterscheidung zwischen in detektierbarem / akzeptierbarem / riskobehaftete, Flimmern war (zumindest für den Moderator) sehr anschaulich dargestellt. Die Frage im Anschluß „ob PWM (Pulsweitenmodulation) Dimmung dann noch eine Zukunft hat“ wurde differenziert beantwortet. Klar ist, dass die einfach und billige PWM Dimmung keine Zukunft haben sollte.

Im letzten Vortrag zeigte Carsten Funke die „Praktische Anwendung der CIE 232:2019 – Korrigiertes UGR-Verfahren für inhomogene LED-Leuchten“. Hinter dem leicht sperrigen Titel verbirgt sich die wichtige Frage, ob das „klassische UGR-Verfahren“ (für Simon Unified Glare Rating) in der Lage ist, auch Leuchten die sich aus einer Vielzahl von Lichtpunkten zusammensetzen korrekt bewertet? Die kurze Botschaft - „eher nicht“ und daher ist es gut, dass es die CIE Schrift 232:2019 gibt.

Unglücklicher Weise war das Zeitmanagement des Moderators in der Nachmittagssession weniger gut als am Vormittag. Das LiTG Technik Team hat zwar 5 zusätzliche Minuten in die SWAP Card Applikation eingebaut aber die Referenten wie der Moderator wussten nicht ob die anschließende Fragerunde noch live zu sehen war. Falls nicht hoffen wir alle auf die „Konserve“.    

Referierende Session 03